Anpassung an den Klimawandel: Politik muss Waldbesitzer stärker unterstützen
Laut der neuen Waldzustandserhebung 2023 ist nur jeder fünfte Baum vollständig gesund. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Entgegen Voraussagen hat sich der Zustand der Wälder in Deutschland gegenüber dem Vorjahr nicht verschlechtert. Kiefern kommen mit Hitze und Trockenheit offenbar besser zurecht, hier sank der Anteil kranker Bäume von 28 auf 24 Prozent, der Anteil gesunder Bäume stieg deutlich. Zudem haben sich laut Thünen-Institut erstmals seit Jahren die Bodenwasserspeicher im Herbst und Winter vollständig gefüllt.
Um den Wald langfristig an den Klimawandel anzupassen, muss der bereits eingeschlagene Weg des Waldumbaus mit vielen unterschiedlichen, klimaresilienten Baumarten konsequent fortgesetzt werden. Fast drei Millionen Hektar müssen zu klimastabilen Mischwäldern umgebaut sowie rund 600.000 Hektar Schadflächen wiederaufgeforstet werden.
Klimaschutz bedeutet intensive Waldförderung
Bundesminister Özdemir sagt: „Der Wald ist unser zentraler Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise“. Die Politik muss diesen Worten Taten folgen lassen und entsprechende Mittel zur Verfügung stellen, damit sich Waldbesitzer diese kostenintensiven, aber im Sinne des Klimaschutzes notwendigen Maßnahmen auch leisten können. Die für dieses Jahr eingeplanten 250 Millionen Euro zur Waldförderung reichen bei weitem nicht aus, wenn man von Aufforstungskosten bis zu 10.000,- Euro pro Hektar ausgeht.
Weiterhin muss der derzeit diskutierte neue Entwurf des Bundeswaldgesetzes den Waldbesitzern genügend Freiraum geben, um die für ihre jeweiligen Standorte geeigneten klimaresilienten Baumarten zu pflanzen. Insbesondere als fremdländisch definierte Baumarten wie etwa die Douglasie oder die Roteiche, die gut mit Trockenheit zu Recht kommen und sich in Deutschland schon seit langem bewährt haben, werden oft nicht gefördert.
Waldflächen bleiben bei Investoren gefragt
Auf Waldpreise und Flächennachfrage hat der Waldzustand bisher keine Auswirkungen, beide sind stabil auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Die Nachfrage übersteigt das Angebot nach wie vor deutlich. Für Investoren in dieser Assetklasse zählen eher langfristige Aspekte wie Inflationsschutz und die im langjährigen Schnitt stabilen Erträge, aber auch der wichtige Beitrag zum Klimaschutz.