Obsoleszenzrisiken

Bis zu 69 % der Büroimmobilien von Veralterung bedroht

In den deutschen Top-7-Standorten sind bis zu 69 Prozent der Büroimmobilien von Veralterung bedroht und könnten zu „Stranded Assets“ werden. Das geht aus einer Analyse von Colliers zu den Obsoleszenzrisiken auf dem Büroimmobilienmarkt in Deutschland hervor.

Baualter und Standort sind ausschlaggebend

Klassifiziert wurde der Bürobestand unter anderem nach Baujahresklassen. Die Entwicklung ist dabei deutlich: Stärker gefährdet von einer Obsoleszenz sind Gebäude mit einer veralteten Gebäudetechnik. Deshalb stehen auch Standorte mit einem älteren Gebäudebestand (z.B. Stuttgart) vor größeren Herausforderungen als Städte und Regionen mit jüngerem Bestand (z.B. Berlin).

Zudem sind Objekte außerhalb der Top-Lagen stärker von einer Veralterung bedroht. Einerseits liegt ein großer Teil des älteren Bestandes in diesen Lagen, andererseits ist das Potenzial für Mietpreissteigerungen im CBD größer, weshalb sich auch umfangreichere Investitionen in Sanierungen wirtschaftlich lohnen.

Abriss und Neubau nur der letzte Ausweg

Die drohende Veralterung von Büroimmobilien bringt Investoren und Eigentümer unter Zugzwang. Grundsätzlich gibt es drei Optionen, einer Obsoleszenz vorzubeugen: eine Neuausrichtung (Repositioning) der Immobilie, umfangreiche Revitalisierungsmaßnahmen (Refurbishment) oder eine Umnutzung (Repurpose). Im schlechtesten Fall kommen nur noch ein Abriss und der Neubau infrage. Diese Lösung kann aber unter ESG-Gesichtspunkten nur das letzte Mittel sein.

Wie die Lösungen in der Praxis umgesetzt werden können und beispielhafte Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit gibt es im Report „Obsoleszenzrisiken als Herausforderung für den Büroimmobilienmarkt — Eine Bestandsaufnahme“.


Weitere Artikel von diesem Autor:

Alt Und Neu5 Kopie

Obsoleszenzen von Büros – Wohnen und Life Science als Ausweg?

In Folge von Homeoffice und flexiblen Arbeitsmodellen sowie verschärften ESG-Anforderungen steht der Büroimmobilienmarkt vor einem Wandel. Unsere aktuelle Studie in Kooperation mit Garbe Institutional Capital und PwC zeigt, dass rund 75 Millionen Quadratmeter Bürofläche in deutschen A- und B-Städten von wirtschaftlicher Obsoleszenz bedroht sind – ein Volumen, das den prognostizierten Nachfragerückgang von bis zu 24 […]
Steigende Mietvertragslaufzeiten

Steigende Vertragslaufzeiten bei Bürovermietungen

Die Mietvertragslaufzeiten bei Bürovermietungen in Deutschland steigen wieder an. Zu diesem Ergebnis kommen wir in unserer neuesten Analyse, bei der wir die Vertragslaufzeiten in den Top 7 zwischen 2010 und 2023 ausgewertet haben. Mit zunehmendem Leerstand ab 2019 sowie Unsicherheiten während der Pandemie war die durchschnittliche Vertragslaufzeit 2022 von 6,1 Jahren auf 5,7 Jahre gesunken, […]
Mehr

Weitere Artikel zu dieser Rubrik:

Ausblick 2025

Ausblick auf das Immobilienjahr 2025

Trotz Herausforderungen werden sich die Rahmenbedingungen 2025 auf dem deutschen Immobilienmarkt insbesondere auf der Finanzierungsseite weiter stabilisieren. Das ist die zentrale Botschaft unseres Colliers Ausblick 2025. Wir erkennen, dass Mieter und Investoren im angepassten Marktumfeld vermehrt bereit sind, Entscheidungen zu treffen. Entsprechend erwarten wir 2025 wieder eine Zunahme der Marktaktivität. In unserem Report untersuchen wir […]
Homeoffice Studie

Homeoffice bleibt und führt zur Anpassung von Bürokonzepten in Deutschland

Die Etablierung von Homeoffice und hybriden Arbeitsmodellen zwingt viele Unternehmen dazu, ihre Bürokonzepte zu überdenken und anzupassen. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Büroimmobilienmarkt. In unserer gemeinsamen Studie mit dem ifo Institut beleuchten wir diese Veränderungen und zeigen, inwieweit Unternehmen ihre Büroflächen anpassen, auf Desk Sharing setzen und Besprechungs- sowie Sozialräume ausbauen. Ein zentrales Ergebnis: […]
Residential Investment

Der Markt für Zinshäuser springt wieder an

Der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser hat sich stabilisiert. Die Kaufpreise für Zinshäuser hatten seit ihren Höchstständen durchschnittlich um 33 Prozent nachgegeben. Die Phase sinkender Preise ist in den meisten Städten nun weitgehend abgeschlossen, der Investmentmarkt für Zinshäuer nimmt wieder Fahrt auf. Das geht aus unserem neuen Report „Residential Investment 2024/2025 — Wohn- und Geschäftshäuser […]
Mehr