Büroleerstand steigt bis 2026 nur moderat
Trotz der wirtschaftlichen Rezession, die sich in Deutschland anbahnt, wird der Büroleerstand in den TOP 7 Standorten bis zum Jahr 2026 im bundesweiten Schnitt nur um 0,9 Prozentpunkte von derzeit 5,2 auf 6,1 Prozent ansteigen. Das ist das Kernergebnis der jüngsten Leerstandsprognose meines Market Intelligence & Foresight Teams.
Für Investoren, Bestandshalter und Projektentwickler sind mit der Leerstandentwicklung aus meiner Sicht drei wesentliche Botschaften verbunden:
- Die Zeit der extrem niedrigen Leerstände ist vorerst vorbei.
- Dennoch ist weiter von moderat steigenden Mietpreisen auszugehen, da sich die Leerstandsraten auch in der Prognose in einem marktneutralen Bereich bewegen.
- Gleichwohl werden sich die Mietpreise noch stärker nach Lage und Objektqualität ausdifferenzieren.
Entwicklung Leerstand 2020-2026
Nachfrage erfährt kurzen Dämpfer und steigt dann wieder an
Auf die Nachfrage nach Büroflächen wird sich die Rezession im Jahr 2023 dämpfend auswirken. Wir prognostizieren einen Flächenumsatz, der um 8 Prozent unter dem langjährigen Mittel liegen wird. Schon ab dem Jahr 2024 nimmt der Flächenumsatz aber wieder Fahrt auf und der Trend weist zurück zum langjährigen Mittel. Auf diese Entwicklung wirken zwei Kräfte ein:
- Der Flächenbedarf pro Mitarbeiter hat sich in der neuen Arbeitswelt verringert.
- Gleichzeitig steigt die Zahl der Bürobeschäftigten weiter an und sorgt dafür, dass die Nettoabsorption auch zukünftig positiv sein wird.
Fertigstellungen nehmen ab 2025 ab
In der aktuellen Marktlage ist zu spüren, dass Projektentwickler bei geplanten Projekten zögerlicher agieren und derzeit nur bauen, wenn sie bauen müssen. Diese Haltung wird sich allerdings erst ab 2025 auf den Markt auswirken. Laufende Projekte werden abgeschlossen und sichern so bis Ende 2024 ein hohes Niveau von Fertigstellungen.
Für den Immobilienmarkt ergeben sich aus der prognostizierten Entwicklung drei zentrale Botschaften:
- Das Zeitfenster für Unternehmen, die einen Umzug in einen Neubau erwägen, ist zurzeit günstig, da es noch Neubauangebot gibt.
- Spekulative Baustarts werden aufgrund schwierigerer Finanzierungsbedingungen und gestiegener Baukosten seltener werden.
- Das sinkende Volumen an Fertigstellungen ab 2025 wird die Leerstandsquoten weiter auf eher niedrigem Niveau halten.
Prognose Fertigstellungen 2020-2026
Das Market Intelligence & Foresight Team hat diese und weitere Entwicklungen am deutschen Immobilienmarkt genau im Blick. Wenn Sie Aspekte der vorgestellten Prognose vertiefen möchten, etwa durch einen gesonderten Blick auf einzelne Standorte, kommen Sie gerne auf mich zu.