Daten zu Baubeginnen ab 2026 endlich verfügbar
Felix Von Saucken Colliers

Felix von Saucken

Head of Residential | Germany

[email protected]

Daten zu Baubeginnen ab 2026 endlich verfügbar

Endlich ist es soweit. Ein neues Gesetz sorgt ab 2026 dafür, dass Daten zu Baubeginnen vorliegen werden, die für unser Geschäft in der Immobilienwirtschaft von großem Nutzen sein werden und seit längerer Zeit eingefordert wurden. Warum sind diese Daten so wichtig? Die bisherigen Informationen zu Baugenehmigungen und Baufertigstellungen sagen nichts darüber aus, wann Bauaktivitäten von Entwicklern tatsächlich gestartet wurden. Dadurch war eine Prognose zum mittelfristigen Marktangebot sowie zur Verfügbarkeit von Baukapazitäten mit vielen Unsicherheiten behaftet.

Daten schaffen Transparenz für alle Marktteilnehmer

Wie wir alle wissen, ist es durchaus üblich, dass Projektentwickler und Investoren zwar Baugenehmigungen vorliegen haben, aber mit dem Bau trotzdem nicht sofort starten können oder den Start einer Projektentwicklung zum Teil sogar bewusst verzögern. Selbst die Spekulation mit baureifen Grundstücken war hier und dort zu beobachten. Die neuen Daten zu den Baubeginnen werden ab 2026 endlich Transparenz schaffen. Und von dieser Transparenz werden alle Marktteilnehmer profitieren. Investoren und Entwickler werden genauer darüber informiert sein, welche Neubauten in zwei bis drei Jahren auf den Markt kommen. Auf dieser Datengrundlage können sie ihre Ankaufsstrategien gezielter ausrichten und die Verfügbarkeit von Baukapazitäten für komplexe Projekte viel besser austarieren.

Doppelter Nutzen für Immobilienwirtschaft und Politik

Die Politik wiederum erhält Transparenz darüber, ob der in Deutschland so dringend benötigte Wohnraum auch tatsächlich geschaffen wird und ob die Vertragspartner eines Grundstückkaufes zu ihren Zusagen stehen. Insofern stiftet das neue Gesetz zur Datenerhebung von Baubeginnen einen doppelten Nutzen: Zum einen hilft es der Immobilienwirtschaft ihre Kräfte für den Wohnungsbau besser zu bündeln und gezielter einzusetzen. Zum anderen hilft es der Politik, Ineffizienzen am Markt schneller zu erkennen und auf kommunaler Ebene entsprechend nachzusteuern, um die oftmals proklamierten Neubauziele auf dem Wohnmarkt zumindest perspektivisch auch einmal erreichen zu können. Wir freuen uns bei Colliers schon darauf, die neuen Daten für unsere Beratung einsetzen zu können.


Weitere Artikel von diesem Autor:

Residential Investment

Der Markt für Zinshäuser springt wieder an

Der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser hat sich stabilisiert. Die Kaufpreise für Zinshäuser hatten seit ihren Höchstständen durchschnittlich um 33 Prozent nachgegeben. Die Phase sinkender Preise ist in den meisten Städten nun weitgehend abgeschlossen, der Investmentmarkt für Zinshäuer nimmt wieder Fahrt auf. Das geht aus unserem neuen Report „Residential Investment 2024/2025 — Wohn- und Geschäftshäuser […]
Wohnen in Europa: Wie viel Mietbelastung ist zumutbar?

Wohnen in Europa: Wie viel Mietbelastung ist zumutbar?

Der stagnierende Neubau in Deutschland führt zwangsläufig zu steigenden Wohnmieten. In diesem Kontext liegt die Frage nah, wie hoch die Mietbelastung in Relation zum Haushaltseinkommen ist und welche Mietbelastung insgesamt noch als zumutbar gelten kann. Im europäischen Vergleich mag die durchschnittliche deutsche Mietbelastungsquote von 24,5 Prozent zunächst als empörend erscheinen, aber ein Aufschrei ist hier […]
Kommentar zur PWC-Studie: Wohnungsnot – und die Folgen für den Arbeitsmarkt

Kommentar zur PWC-Studie: Wohnungsnot – und die Folgen für den Arbeitsmarkt

Unsere Großstädte müssen weiter wachsen können, damit Deutschland sein wirtschaftliches Potenzial voll entfaltet. Dieses Wachstum muss zudem unbedingt mit dem Bau neuer Wohnungen verknüpft sein. Das sind für mich die beiden wesentlichen Erkenntnisse aus der aktuellen PWC-Studie „Wohnungsnot – und die Folgen für den Arbeitsmarkt“. Großstädte sind Jobmagneten Große und expansive Unternehmen siedeln sich aus […]
Mehr

Weitere Artikel zu dieser Rubrik:

Homeoffice Studie

Homeoffice bleibt und führt zur Anpassung von Bürokonzepten in Deutschland

Die Etablierung von Homeoffice und hybriden Arbeitsmodellen zwingt viele Unternehmen dazu, ihre Bürokonzepte zu überdenken und anzupassen. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Büroimmobilienmarkt. In unserer gemeinsamen Studie mit dem ifo Institut beleuchten wir diese Veränderungen und zeigen, inwieweit Unternehmen ihre Büroflächen anpassen, auf Desk Sharing setzen und Besprechungs- sowie Sozialräume ausbauen. Ein zentrales Ergebnis: […]
Residential Investment

Der Markt für Zinshäuser springt wieder an

Der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser hat sich stabilisiert. Die Kaufpreise für Zinshäuser hatten seit ihren Höchstständen durchschnittlich um 33 Prozent nachgegeben. Die Phase sinkender Preise ist in den meisten Städten nun weitgehend abgeschlossen, der Investmentmarkt für Zinshäuer nimmt wieder Fahrt auf. Das geht aus unserem neuen Report „Residential Investment 2024/2025 — Wohn- und Geschäftshäuser […]
Alt Und Neu5 Kopie

Obsoleszenzen von Büros – Wohnen und Life Science als Ausweg?

In Folge von Homeoffice und flexiblen Arbeitsmodellen sowie verschärften ESG-Anforderungen steht der Büroimmobilienmarkt vor einem Wandel. Unsere aktuelle Studie in Kooperation mit Garbe Institutional Capital und PwC zeigt, dass rund 75 Millionen Quadratmeter Bürofläche in deutschen A- und B-Städten von wirtschaftlicher Obsoleszenz bedroht sind – ein Volumen, das den prognostizierten Nachfragerückgang von bis zu 24 […]
Mehr