Kommentar zur PWC-Studie: Wohnungsnot – und die Folgen für den Arbeitsmarkt
Unsere Großstädte müssen weiter wachsen können, damit Deutschland sein wirtschaftliches Potenzial voll entfaltet. Dieses Wachstum muss zudem unbedingt mit dem Bau neuer Wohnungen verknüpft sein. Das sind für mich die beiden wesentlichen Erkenntnisse aus der aktuellen PWC-Studie „Wohnungsnot – und die Folgen für den Arbeitsmarkt“.
Großstädte sind Jobmagneten
Große und expansive Unternehmen siedeln sich aus guten Gründen in den deutschen Großstädten an. Die Infrastruktur in urbanen Räumen ist vorteilhaft für den Austausch mit Kunden und die Anfahrt von Mitarbeitenden. Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist in der Regel besser als in der Provinz und das gute Freizeitangebot rund um Gastronomie, Einzelhandel und Kultur hilft enorm, Fachkräfte langfristig zu binden.
Verknappung von Wohnraum als volkswirtschaftliches Problem
Das einzige Problem: Wohnraum ist in den zwölf größten deutschen Städten inzwischen so knapp, dass viele Unternehmen nicht mehr wachsen können. Dabei wird das Wachstum nicht begrenzt durch mangelnden Geschäftserfolg oder zu niedrige Innovationskraft, sondern durch fehlenden Wohnraum für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das heißt: Die Unfähigkeit, den Neubau von Wohnungen anzukurbeln, hat inzwischen massive volkswirtschaftliche Folgen. Laut PWC-Umfrage halten es mittlerweile 89 Prozent der Beschäftigten für reine Glückssache, in einer deutschen Großstadt eine Wohnung zu finden. Außerdem sind bezahlbare Mieten für 6 von 10 Befragten der entscheidende Faktor für einen Jobwechsel.
Gute Wohnungen sichern gute Jobs
Dieses Ergebnis sollte uns alle alarmieren, denn der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen in Deutschland darf nicht davon abhängen, ob Mitarbeitende eine Wohnung finden oder nicht. Das Wohnraumangebot in den deutschen Städten muss wieder so groß werden, dass sich die Wohnfrage für motivierte Fachkräfte gar nicht erst stellt. So sichern gute Wohnungen auch gute Jobs.