Wald ist bislang unterbewertet
Das Interesse an Waldinvestments hat spürbar zugenommen. Bislang standen die gut prognostizierbaren Renditen im Vordergrund, die aufgrund des planbaren Holzwachstums und der stetigen Nachfrage nach guten Holzqualitäten möglich sind. Einen zusätzlichen Impuls geben ESG-Kriterien, die Wald als echtes grünes Investment, sehr gut erfüllen kann.
Daneben besitzt der deutsche Wald auch in Zukunft Wachstums- und Wertentwicklungspotenzial: u.a. aus der Wertsteigerung von Grund und Boden, der steigenden Holznachfrage und besonders aus der Inwertsetzung der Ökosystemleistungen des Waldes. Die wertvollen Funktionen des Waldes, z.B. in den Bereichen CO2, Wasser und Biodiversität, werden bislang bei der Preisbildung von Waldflächen kaum berücksichtigt.
Wichtige Ökosystemleistungen
Die Forstwirtschaft hat wie kaum eine andere Branche in Deutschland die Möglichkeit, auf mehreren Ebenen wesentlich zum Klimaschutz beizutragen: durch das im Wald gespeicherte CO2 und durch das in Holzprodukten gespeicherte CO2. Rein technisch wird allerdings nur der Kohlenstoff des CO2 gespeichert und der Sauerstoff wird wieder freigesetzt. Die Nachfrage nach Holz steigt kontinuierlich, weil die Verwendungsmöglichkeiten von Holz immer vielfältiger werden. So können Kunststoffe, Stahl oder Beton verstärkt durch Holz ersetzt werden. Das fördert die Nachfrage, stützt die Holzpreise und ersetzt Materialien, deren Herstellung sehr viel CO2 emittiert.
In anderen Ländern, wie z.B. in Neuseeland und Großbritannien, werden die Leistungen des Waldes bereits honoriert und in staatliche Klimaschutzprogramme eingebunden. Der Nachweis dieser Ökosystemleistungen erfolgt durch Zertifizierungssysteme, die in Deutschland momentan ebenfalls aufgebaut werden.
Neben CO2 gibt es noch andere große Themen wie die Sicherung der Wasserqualität oder der Biodiversität. Dabei sollte jede einzelne der vielfältigen Funktionen des Waldes bewertet werden und in der Forstwirtschaft berücksichtigt. Das ist eine Herausforderung, die die Forstwirtschaft zu einer Branche von großer Bedeutung für die Zukunft macht.
Waldwerte bleiben stabil
Trotz schwankender Holzpreise und klimabedingter Waldschäden lag der Durchschnittspreis für Waldflächen 2020 stabil bei 12.880 Euro pro Hektar auf dem Niveau der Vorjahre. Auch der Transaktionsmarkt blieb mit einem Flächenumsatz von rund 36.000 Hektar pro Jahr stabil. Langfristig bietet Wald eine inflationssichere Anlageoption mit stabilen Erträgen und Wertzuwachspotential.
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