Wie stark ist der Homeoffice-Effekt?
Cem Ergüney

Cem Ergueney

Head of Office Letting | Germany

[email protected]

Wie stark ist der Homeoffice-Effekt?

Über die Zukunft von Büroimmobilien gab es kurz nach und während der Corona-Pandemie viele Spekulationen. Umso wichtiger ist es heute, das Thema mit einigem zeitlichen Abstand zu analysieren und zu betrachten, wie sich die Homeoffice-Quote in Deutschland seitdem entwickelt hat. Aus diesem Grund haben wir bei Colliers in Kooperation mit dem ifo Institut eine Studie erarbeitet, die den langfristigen Homeoffice-Effekt auf die Büromärkte in den deutschen Top 7 Städte im Detail untersucht.

Strukturiert hybride Arbeitsmodelle sind der neue Standard

Vor der Corona-Pandemie lag die Homeoffice-Quote unter Beschäftigten in Deutschland im Schnitt noch bei rund 5 Prozent. Heute sind es 25 Prozent und alle Daten aus unserer Analyse deuten darauf hin, dass diese Quote auch langfristig stabil sein wird. Der Grund ist für viele im Alltag zu beobachten: Homeoffice ist ein gutes Tool, um die Arbeitswelt zu flexibilisieren. Aber Unternehmen können und wollen nicht auf moderne Büroflächen als Hub für Performance, Kreativität und Austausch verzichten. Auch die Beschäftigten selbst haben die Grenzen des Homeoffice kennengelernt. Das Büro stiftet Identifikation mit dem Arbeitgeber und setzt Kräfte frei, die den Spaß an der gemeinsamen Teamarbeit deutlich erhöhen können. Insofern gilt: Büros werden bleiben.

Spreizung des Flächenangebots: New Work Fähigkeit ist entscheidend

Es mag einige überraschen, dass wir aufgrund unser Datenlage nur einen Minderbedarf von 12 Prozent an Büroflächen in den deutschen Top 7 Städten prognostizieren. Die genaue Herleitung haben wir in der Studie präzise dargelegt. Fest steht aus Perspektive der Flächeneigentümer: Die Spreizung auf der Angebotsseite wird weiter zunehmen, weil die New Work Fähigkeit von Büroflächen aktuell und in Zukunft über das Vermietungspotenzial entscheidet. Dieser Trend schafft Herausforderungen im Asset Management und spielt gleichzeitig den Projektentwicklern in die Karten, die derzeit moderne Flächen in guten Lagen anbieten können. Die weiteren Hintergründe beleuchten wir in der Studie mit dem Titel „Neue Arbeitswelt. Neue Arbeitsorte: Auswirkungen von Homeoffice auf den Büroimmobilienmarkt“.


Weitere Artikel von diesem Autor:

Homeoffice Studie

Homeoffice bleibt und führt zur Anpassung von Bürokonzepten in Deutschland

Die Etablierung von Homeoffice und hybriden Arbeitsmodellen zwingt viele Unternehmen dazu, ihre Bürokonzepte zu überdenken und anzupassen. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Büroimmobilienmarkt. In unserer gemeinsamen Studie mit dem ifo Institut beleuchten wir diese Veränderungen und zeigen, inwieweit Unternehmen ihre Büroflächen anpassen, auf Desk Sharing setzen und Besprechungs- sowie Sozialräume ausbauen. Ein zentrales Ergebnis: […]
Mehr

Weitere Artikel zu dieser Rubrik:

Ausblick 2025

Ausblick auf das Immobilienjahr 2025

Trotz Herausforderungen werden sich die Rahmenbedingungen 2025 auf dem deutschen Immobilienmarkt insbesondere auf der Finanzierungsseite weiter stabilisieren. Das ist die zentrale Botschaft unseres Colliers Ausblick 2025. Wir erkennen, dass Mieter und Investoren im angepassten Marktumfeld vermehrt bereit sind, Entscheidungen zu treffen. Entsprechend erwarten wir 2025 wieder eine Zunahme der Marktaktivität. In unserem Report untersuchen wir […]
Homeoffice Studie

Homeoffice bleibt und führt zur Anpassung von Bürokonzepten in Deutschland

Die Etablierung von Homeoffice und hybriden Arbeitsmodellen zwingt viele Unternehmen dazu, ihre Bürokonzepte zu überdenken und anzupassen. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf den Büroimmobilienmarkt. In unserer gemeinsamen Studie mit dem ifo Institut beleuchten wir diese Veränderungen und zeigen, inwieweit Unternehmen ihre Büroflächen anpassen, auf Desk Sharing setzen und Besprechungs- sowie Sozialräume ausbauen. Ein zentrales Ergebnis: […]
Residential Investment

Der Markt für Zinshäuser springt wieder an

Der Markt für Wohn- und Geschäftshäuser hat sich stabilisiert. Die Kaufpreise für Zinshäuser hatten seit ihren Höchstständen durchschnittlich um 33 Prozent nachgegeben. Die Phase sinkender Preise ist in den meisten Städten nun weitgehend abgeschlossen, der Investmentmarkt für Zinshäuer nimmt wieder Fahrt auf. Das geht aus unserem neuen Report „Residential Investment 2024/2025 — Wohn- und Geschäftshäuser […]
Mehr