Wie stark ist der Homeoffice-Effekt?
Über die Zukunft von Büroimmobilien gab es kurz nach und während der Corona-Pandemie viele Spekulationen. Umso wichtiger ist es heute, das Thema mit einigem zeitlichen Abstand zu analysieren und zu betrachten, wie sich die Homeoffice-Quote in Deutschland seitdem entwickelt hat. Aus diesem Grund haben wir bei Colliers in Kooperation mit dem ifo Institut eine Studie erarbeitet, die den langfristigen Homeoffice-Effekt auf die Büromärkte in den deutschen Top 7 Städte im Detail untersucht.
Strukturiert hybride Arbeitsmodelle sind der neue Standard
Vor der Corona-Pandemie lag die Homeoffice-Quote unter Beschäftigten in Deutschland im Schnitt noch bei rund 5 Prozent. Heute sind es 25 Prozent und alle Daten aus unserer Analyse deuten darauf hin, dass diese Quote auch langfristig stabil sein wird. Der Grund ist für viele im Alltag zu beobachten: Homeoffice ist ein gutes Tool, um die Arbeitswelt zu flexibilisieren. Aber Unternehmen können und wollen nicht auf moderne Büroflächen als Hub für Performance, Kreativität und Austausch verzichten. Auch die Beschäftigten selbst haben die Grenzen des Homeoffice kennengelernt. Das Büro stiftet Identifikation mit dem Arbeitgeber und setzt Kräfte frei, die den Spaß an der gemeinsamen Teamarbeit deutlich erhöhen können. Insofern gilt: Büros werden bleiben.
Spreizung des Flächenangebots: New Work Fähigkeit ist entscheidend
Es mag einige überraschen, dass wir aufgrund unser Datenlage nur einen Minderbedarf von 12 Prozent an Büroflächen in den deutschen Top 7 Städten prognostizieren. Die genaue Herleitung haben wir in der Studie präzise dargelegt. Fest steht aus Perspektive der Flächeneigentümer: Die Spreizung auf der Angebotsseite wird weiter zunehmen, weil die New Work Fähigkeit von Büroflächen aktuell und in Zukunft über das Vermietungspotenzial entscheidet. Dieser Trend schafft Herausforderungen im Asset Management und spielt gleichzeitig den Projektentwicklern in die Karten, die derzeit moderne Flächen in guten Lagen anbieten können. Die weiteren Hintergründe beleuchten wir in der Studie mit dem Titel „Neue Arbeitswelt. Neue Arbeitsorte: Auswirkungen von Homeoffice auf den Büroimmobilienmarkt“.