Mietspiegel und ortsübliche Vergleichsmiete erklärt
Ein Mietspiegel ist eine Übersicht, die die ortsübliche Vergleichsmiete für Mietwohnungen in einer bestimmten Gemeinde oder Stadt darstellt. Die ortsübliche Vergleichsmiete bezeichnet dabei den durchschnittlichen Mietpreis, der für vergleichbare Wohnungen hinsichtlich Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage in den letzten sechs Jahren vereinbart wurde. Mietspiegel dienen sowohl Vermietern als auch Mietern als Orientierungshilfe bei der Festlegung oder Überprüfung von Mietpreisen und können als Grundlage für Mietanpassungen herangezogen werden.
Mietspiegel berechnen
Den Mietspiegel zu berechnen ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Faktoren berücksichtigt. Grundsätzlich wird zwischen einfachem und qualifiziertem Mietspiegel unterschieden:
- Einfacher Mietspiegel: Dieser basiert auf einer einfachen Datensammlung und gibt einen allgemeinen Überblick über die Mietpreise vor Ort. Er dient als grobe Orientierung und hat keine rechtlich bindende Wirkung.
- Qualifizierter Mietspiegel: Dieser wird nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen gemäß der Mietspiegelverordnung erstellt und bietet eine detailliertere und rechtlich anerkannte Übersicht der ortsüblichen Vergleichsmieten. Die Datenerhebung erfolgt durch Befragungen von Mietern und Vermietern sowie durch die Auswertung aktueller Mietverträge. Berücksichtigt werden dabei Merkmale wie Wohnungsgröße, Ausstattung, Baujahr und Lage. Die Ergebnisse werden statistisch ausgewertet, um ein möglichst genaues Bild des Mietniveaus zu erhalten.
Anhand des erstellten Mietspiegels können sowohl Vermieter als auch Mieter überprüfen, ob die verlangte Miete dem ortsüblichen Niveau entspricht. Für Vermieter bietet der Mietspiegel eine Orientierungshilfe bei der Festlegung des Mietpreises, während Mieter einschätzen können, ob eine angebotene Wohnung preislich angemessen ist.
Mietspiegel in Deutschland
In den vergangenen Jahren sind die Mietpreise in vielen deutschen Städten kontinuierlich gestiegen. Besonders in Großstädten wie München, Frankfurt am Main, Stuttgart, Berlin und Hamburg sind die Mieten deutlich höher als im bundesweiten Durchschnitt. Diese Entwicklung stellt sowohl Mieter als auch Wohnungssuchende vor Herausforderungen.
Mietspiegel der größten deutschen Städte
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Durchschnittsmiete pro Quadratmeter für Bestandswohnungen bei Wiedervermietung nach Lage:
Stadt | sehr gute Lage
€/m² |
gute Lage
€/m² |
mittlere Lage
€/m² |
einfache Lage
€/m² |
Trend |
Berlin | 10,00 - 16,50 | 9,50 - 14,00 | 8,00 - 13,00 | 6,50 - 11,00 | leicht positiv |
Düsseldorf | 13,50 - 23,00 | 13,00 - 20,00 | 11,00 - 17,50 | 9,50 - 14,50 | leicht positiv |
Frankfurt/Main | 17,00 - 35,00 | 16,00 - 26,00 | 12,00 - 19,00 | 9,00 - 16,00 | leicht positiv |
Hamburg | 20,00 - 28,00 | 15,50 - 25,50 | 12,50 - 18,50 | 8,50 - 16,00 | leicht positiv |
Köln | 15,50 - 26,50 | 14,00 - 22,00 | 10,50 - 17,50 | 9,00 - 15,00 | leicht positiv |
München | 25,00 - 40,00 | 20,00 - 35,00 | 18,00 - 30,00 | 14,00 - 26,00 | positiv |
Stuttgart | 18,00 - 25,00 | 16,00 - 3,00 | 14,00 - 20,00 | 13,00 - 17,00 | leicht positiv |
Es ist wichtig zu beachten, dass die Mietpreise regional stark schwanken und von verschiedenen Faktoren wie Lage, Infrastruktur und Nachfrage beeinflusst werden.
Die kontinuierliche Beobachtung der Mietpreisentwicklung ist sowohl für Mieter als auch für Vermieter essenziell, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.