Berliner Industrie- und Logistikmarkt verzeichnet einen Rekordflächenumsatz
- Tesla Ansiedlung führt zu einem Sondereffekt auf dem Markt
- Der Dreijahresdurchschnitt wird um 26 Prozent übertroffen
- Eigennutzerquote auf dem Tiefstand
Berlin, 08. April 2022 – Der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt generierte in den ersten drei Monaten einen überdurchschnittlichen Flächenumsatz von 499.600 Quadratmeter. Zu dem Rekordergebnis trug der Eigennutzerabschluss von Tesla bei, der mit rund 327.000 Quadratmetern rund 65 Prozent des gesamten Flächenumsatzes ausmachte. Die Gigafactory von Tesla in Grünheide wurde bereits zum Jahreswechsel fertiggestellt, aufgrund der fehlenden Baugenehmigung konnte der Abschluss allerdings erst im ersten Quartal 2022 berücksichtigt werden. Abzüglich dieses Sondereffekts verzeichnet der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt einen soliden Flächenumsatz von 156.300 Quadratmeter. Das Ergebnis verfehlte den überdurchschnittlichen Jahresauftakt im Vorjahr (162.000 Quadratmeter) um rund vier Prozent. Bemerkenswert ist, dass insgesamt 38 Prozent weniger Abschlüsse unterzeichnet wurden. Abzüglich der Tesla-Ansiedlung gab es keine nennenswerten Eigennutzerabschlüsse.
Endre Rebák, Head of Industrial & Logistics bei Colliers in Berlin: „Die extrem hohe Nachfrage von der Projektentwicklerseite nach Entwicklungsgrundstücken und der damit verbundene Preisanstieg für unbebaute Grundstücke drückt den Anteil der Eigennutzer am Markt weiterhin nach unten. Wir registrieren aktuell den niedrigsten Eigennutzeranteil seit Aufzeichnungsbeginn bei gleichzeitig überdurchschnittlichem Preisanstieg für Grundstücke.“
Die hohe Nachfrage konzentriert sich vor allem auf großvolumige Flächen über 20.000 Quadratmeter, die jedoch immer rarer werden. Dies verdeutlichen vor allem die im ersten Quartal getätigten Abschlüsse. So fanden knapp 40 Prozent aller Abschlüsse im Flächensegment 1.000 bis 3.000 Quadratmeter statt. In Bezug auf die Flächengröße waren die vier großvolumigen Abschlüsse über 10.000 Quadratmeter für rund 41 Prozent des gesamten Flächenumsatzes verantwortlich. Dabei war die Anmietung von Hive Logistics mit knapp 20.500 Quadratmetern die größte Anmietung des Quartals. Danach folgten die Vermietung an Instabox im Teilmarkt Stadt Süd (17.800 Quadratmeter) sowie der Abschluss von SellerX (12.100 Quadratmeter) in Großbeeren. Durch diese Anmietung ist das GVZ Großbeeren voll vermietet. „Wir sehen weiterhin, dass Handelsunternehmen die flächenumsatzstärksten Akteure auf dem Markt sind. Sie waren nicht nur für knapp die Hälfte des gesamten Flächenumsatzes (47 Prozent) verantwortlich, sondern auch für drei der vier größten Abschlüsse im Marktgebiet. Vor dem Hintergrund des neuen Einkaufsverhaltens, das sich durch die Pandemie etabliert hat und nun verstärkt online stattfindet, ist dies auch für die Investoren ein weiterer Pluspunkt, der für den Standort Berlin als einer der attraktivsten Investment-Märkte in Deutschland spricht“, betont Rebák.
Der Berliner Industrie- und Logistikimmobilienmarkt verzeichnete, nach einem herausragenden Jahresendergebnis 2021 von insgesamt über 1,1 Milliarden Euro, in den ersten drei Monaten des neuen Jahres ein Investitionsvolumen von über 207 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (erstes Quartal 2021: 102 Millionen Euro) entspricht das Ergebnis einer Verdopplung des Transaktionsvolumens. Zudem liegt das aktuelle Ergebnis rund 16 Prozent über dem Durchschnittswert der letzten drei Jahre. Weiterhin zeigt sich der Berliner Investmentmarkt für Industrie- und Logistikimmobilien als absoluter Favorit bei nationalen und internationalen Investoren. Aufgrund der überdurchschnittlichen Nachfrage verzeichnete Berlin bereits im vergangenen Jahr Faktoren über dem 30-fachen der Jahresmiete.
„Bis Ende des Jahres erwarten wir sowohl auf der Vermietungs- als auch auf der Investmentseite überdurchschnittliche Ergebnisse. Das Mietpreisniveau wird von der aktuellen Wettbewerbssituation profitieren, sodass wir in den kommenden Monaten eine positive Entwicklung bei der Durchschnitts- und Spitzenmiete erwarten. Aktuell beobachten wir ein Rekordwachstum von 10 Prozent in den letzten 12 Monaten bei der Durchschnittsmiete, während die Spitzenmiete einen ebenfalls überdurchschnittlichen Anstieg von acht Prozent verzeichnete“, schließt Rebák ab.
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