Frankfurter Investmentmarkt von kleinteiligen Value-Add Transaktionen bestimmt

  • Transaktionsvolumen im ersten Quartal 2025 mit knapp unter 100 Mio. Euro verhalten
  • Stabile Spitzenrenditen
  • Sukzessive Marktbelebung möglich – Immobilien als vergleichsweise stabile Anlageform im Vorteil

Frankfurt a. M., 08. April 2025 – Auf dem gewerblichen Investmentmarkt in Frankfurt, einschließlich der Teilmärkte Eschborn und Offenbach-Kaiserlei, wurde im ersten Quartal 2025 ein Transaktionsvolumen von rund 90 Millionen Euro erzielt. Dies entspricht einem Rückgang von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Manuel Backfisch MRICS, Geschäftsführer & Head of Capital Markets Frankfurt bei Colliers: „Die gestiegene Marktaktivität der zweiten Jahreshälfte 2024 konnte im ersten Quartal 2025 nicht fortgesetzt werden, sodass der Jahresstart verhalten ausfiel. Insgesamt wurde eine einstellige Transaktionszahl registriert, die überwiegend dem Value-Add-Segment zuzuordnen ist. Den größten Abschluss stellte der Verkauf des zu rund 70 Prozent vermieteten Rahmhofs im Teilmarkt City dar, der für knapp 30 Millionen Euro an die Cilon Group veräußert wurde. Der Käufer plant, das Gebäude umfassend energetisch zu modernisieren sowie die bestehenden Leerstände gezielt abzubauen. Im kurzfristigen Quartalsvergleich zeigt sich zudem eine Verschiebung der Investorennachfrage. Während im Vorquartal noch Core-Produkte wie das „The Move“ gehandelt wurden, standen zum Jahresstart 2025 wieder Value-Add-Objekte mit Wertschöpfungspotenzial im Fokus. Großvolumige Transaktionen wurden im ersten Quartal nicht verzeichnet.

Seitwärtsbewegung der Spitzenrenditen

Im ersten Quartal 2025 blieben die Spitzenrenditen trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds stabil bei 4,95 Prozent für Premiumobjekte in Bestlage und 5,4 Prozent in 1B-Lagen.
Manuel Backfisch ergänzt: „Zum Jahresbeginn 2025 verlor der zuvor sichtbare Aufwärtstrend, der maßgeblich durch stabilere Finanzierungsbedingungen und einen moderaten Leverage-Effekt getragen wurde, spürbar an Dynamik. Ausschlaggebend hierfür war unter anderem die Emission zusätzlicher Bundesanleihen zur Finanzierung des Sondervermögens, die die Renditen am Kapitalmarkt deutlich ansteigen ließ und die Refinanzierungskosten spürbar verteuerte. Diese Entwicklung verteuerte nicht nur die Finanzierung von Immobilientransaktionen erheblich, sondern erhöhte zugleich die Attraktivität sicherer Staatsanleihen im Vergleich zu Immobilieninvestments.

Fazit und Ausblick

„Für die kommenden Monate bleibt die Entwicklung des Frankfurter Investmentmarktes eng an das Finanzierungsumfeld und die politischen Rahmenbedingungen gekoppelt. Das wachsende Interesse an ESG-orientierten Strategien und die fortschreitende Anpassung vieler Immobilien an neue Nachhaltigkeitsstandards bieten dabei eine attraktive Basis für künftige Investitionen. Zudem könnte die zunehmende Volatilität alternativer Anlageklassen die Wahrnehmung von Immobilien als verlässliche Anlageoption stärken. Damit ist eine sukzessive Erholung des Investmentmarktes im weiteren Jahresverlauf möglich, wenngleich das Marktumfeld weiterhin von Unsicherheiten geprägt bleibt“, so Backfisch abschließend.

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