Leichte Zunahme der Marktaktivität auf dem Frankfurter Investmentmarkt erkennbar

  • Transaktionsvolumen von rund 551 Millionen Euro über Vorjahresniveau
  • Transaktionen im Bereich von 30 bis 70 Millionen Euro dominieren zweites Quartal
  • Spitzenrendite bleibt stabil bei 4,95 Prozent

Frankfurt/Main, 08. Juli 2024– Auf dem gewerblichen Investmentmarkt Frankfurt, inklusive Eschborn und Offenbach-Kaiserlei, wurde im ersten Halbjahr ein Transaktionsvolumen rund 551 Millionen Euro registriert. Das Ergebnis bleibt mit etwa 74 Prozent weiterhin deutlich unterhalb des zehnjährigen Mittelwertes von über 2,1 Milliarden Euro. Dennoch zeigt sich im kurzfristigen Vergleich ein positiveres Bild: Das Vorjahresniveau von rund 300 Millionen Euro konnte um 82 Prozent übertroffen werden.

Manuel Backfisch, Head of Capital Markets Frankfurt bei Colliers, sagt: „Im ersten Quartal dominierten noch Transaktionen in einer Größenordnung bis zu 15 Millionen Euro den Markt. Im zweiten Quartal hingegen konnten acht Transaktionen über 15 Millionen Euro und davon sechs über 35 Millionen Euro verzeichnet werden. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 433 Millionen Euro war es das stärkste Quartal seit Ende 2022. Ein wesentlicher Beitrag zu diesem Ergebnis kam von den Verkäufen zweier Projekte der insolventen Signa-Gruppe, die zusammen gut ein Drittel des gesamten Halbjahresvolumens ausmachten. Das Grundstück am Opernplatz 2 wurde an einen privaten Investor veräußert, während die Frankfurter Sparkasse die im Bau befindliche Projektentwicklung an der Hauptwache 1 für den Eigennutz erwarb.“

Marktanteil von Büroimmobilien steigt auf 54 Prozent

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichneten Büroimmobilien mit einem Marktanteil von etwa 54 Prozent die stärkste Nachfrage, was einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Gesamtjahr 2023 darstellt, in dem der Anteil noch bei rund 36 Prozent lag. Grundstücke folgen an zweiter Stelle mit einem Marktanteil von etwa 33 Prozent. „Der deutliche Anstieg der Marktanteile im für Frankfurt besonders wichtigen Bürosektor ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Allerdings ist zu beachten, dass diese Transaktionen meist nicht durch strukturierte Bieterverfahren erfolgten. Stattdessen dominierten Off-Market-Deals sowie Käufe, bei denen der Käufer bereits anderweitig im Objekt investiert war“, erklärt Backfisch.

Spitzenrenditen bleiben stabil: Markt nähert sich Preisfindung

Nach den kontinuierlichen Anstiegen der Spitzenrendite für Büroimmobilien in Premiumlagen zwischen Anfang 2022 und Ende 2023 bleibt diese nun zum zweiten Quartal in Folge stabil bei 4,95 Prozent. „Obwohl es weiterhin an umfangreichen Marktevidenzen fehlt, deutet die aktuelle Gebotslage darauf hin, dass die Preisfindungsphase bald abgeschlossen sein könnte. Nach den beobachteten Spitzenrenditeanstiegen von 2,75 Prozent auf 4,95 Prozent – was einem Verlust von etwa 16 Faktoren entspricht – scheinen Käufer und Verkäufer nun in ihren Preisvorstellungen deutlich näher zusammenzukommen. Zudem nehmen die Pitch-Aktivitäten wieder zu und es werden mehr Objekte am Markt angeboten, was auf eine gesteigerte Verkaufsbereitschaft zum neuen Preisniveau hinweist“, führt Backfisch aus.

Fazit und Ausblick

„Im ersten Halbjahr konnte das Transaktionsvolumen des gesamten letzten Jahres bereits nahezu erreicht werden. Das positive Momentum, insbesondere im zweiten Quartal, sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die aktuelle Marktphase weiterhin herausfordernd bleibt. Der Markt befindet sich am Anfang einer Erholungsphase und wird noch einige Zeit benötigen, um die alten Volumina wieder zu erreichen. Dennoch senden das Ende der Zinsrallye sowie die bereits erfolgte erste Zinssenkung positive Signale, die für mehr Sicherheit bei Investoren sorgen. Zudem ist bei bestimmten Investorengruppen weiterhin Kapital vorhanden, das investiert werden soll. Besonders internationale Investoren zeigen Interesse an Immobilieninvestitionen und warten auf attraktive Gelegenheiten“, fasst Backfisch zusammen, „Vor dem Hintergrund, dass sich einige Verkaufsprozesse bereits im fortgeschrittenen Stadium befinden, rechnen wir in der zweiten Jahreshälfte mit einem vergleichbaren Tranksaktionsvolumen, sodass im Gesamtjahr 2024 über eine Milliarde Euro auf dem gewerblichen Investmentmarkt Frankfurt investiert werden. Darüber hinaus werden weitere Weichen gestellt, sodass die Marktdynamik im Jahr 2025 weiter zunehmen wird.“

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