Stuttgarter Bürovermietungsmarkt fehlen zu Jahresbeginn die Großdeals
- Flächenumsatz mit circa 38.900 Quadratmetern auf niedrigem Niveau, nur eine Vermietung mit mehr als 2.000 Quadratmetern
- Durchschnittliche Vermietungsaktivität mit 56 Abschlüssen
- Leerstand steigt auf 4,5 Prozent
- Spitzen- und Durchschnittsmiete weiterhin auf Höchststand
Stuttgart, 06. April 2023 – Der Stuttgarter Bürovermietungsmarkt (inklusive Leinfelden-Echterdingen) startete mit einem verhältnismäßig geringen Vermietungsumsatz von ca. 31.900 Quadratmetern in das Jahr 2023. Weitere rund 7.000 Quadratmeter entfielen auf einen Eigennutzer im Teilmarkt Stuttgart-Feuerbach. Zurückzuführen ist der geringe Umsatz insbesondere auf das Fehlen von Großdeals. So wurde im ersten Quartal nur eine Vermietung mit knapp über 2.000 Quadratmetern verzeichnet. Die Anmietungsaktivität lag mit 56 Abschlüssen geringfügig über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre (54 Abschlüsse). Damit spiegelt der Stuttgarter Bürovermietungsmarkt die Ergebnisse der meisten anderen Top-7-Standorte wider, die ebenfalls von geringen Umsätzen im ersten Jahresquartal geprägt waren.
Hans-Christian Holz, Head of Office Letting Stuttgart bei Colliers: „Während unter anderem auch Nachholeffekte der Pandemie den Stuttgarter Bürovermietungsmarkt des Jahres 2022 noch beflügeln konnten, wurde zu Beginn des Jahres 2023 die Nachfrage – insbesondere nach größeren Flächeneinheiten – durch anhaltende Rezessionssorgen ausgebremst. Obwohl sich wichtige Wirtschaftskennziffern wie der ifo Geschäftsklima- oder der Einkaufsmanagerindex zu Beginn des Jahres positiv entwickelt haben, konnten wir beobachten, dass viele Unternehmen weiterhin sehr vorsichtig agieren, langfristige Standortentscheidungen verschieben und Expansionspläne überdenken. Da sich die Adaption von New Work-Konzepten weiter erhöht und mobiles Arbeiten in die Kultur der Unternehmen zunehmend Einzug erhält, restrukturieren Mieter vermehrt Belegungskonzepte. Dies geht aktuell einher mit einer signifikant erhöhten Anzahl an Untermietflächen. Dennoch ist bereits heute absehbar, dass diese nachfragetreibenden langfristigen Trends in Kombination mit dem unausweichlichen Wunsch nach ESG-konformen Büroflächen die Vermietungsaktivität der kommenden Jahre stützen werden. Die Nachfrage nach ESG-konformen Büroflächen dürfte sich durch die für 2024 geplante Ausweitung der ESG-Berichterstattung sowie einen geplanten, höheren Detaillierungsgrad der Nachhaltigkeitsberichte nochmals verstärken.“
Die Nachfrage nach hochwertigen Flächen in zentralen Lagen führte auch zu Beginn des Jahres 2023 auf dem Stuttgarter Bürovermietungsmarkt zu einem hohen Wettbewerb unter Mietern um die wenigen verfügbaren, gut angebundenen und hochwertigen Flächen. Zwar steigt der Leerstand bei einem verfügbaren Angebot von ca. 377.900 Quadratmetern gegenüber dem Vorquartal um weitere 20 Basispunkte auf ca. 4,5 Prozent an, es zeigt sich aber eine deutliche Segmentierung zwischen den Zentrumslagen mit einer weiterhin ausgeprägten Flächenknappheit und den peripheren Teilmärkten, in denen der Wettbewerbsdruck eher auf Vermieterseite liegt.
Vor dem Hintergrund einer mit Beginn der Corona-Pandemie signifikant geringeren Bautätigkeit und dem hieraus resultierenden Nachfrageüberhang lagen zum 31.03.2023 sowohl die Spitzenmiete mit ca. 33,00 Euro pro Quadratmeter als auch die Durchschnittsmiete mit ca. 18,10 Euro pro Quadratmeter auf Rekordniveau.
Frank Leukhardt, Regional Manager Stuttgart bei Colliers: „Wir sehen aktuell, dass viele Unternehmen aufgrund der sich bereits langsam andeutenden Aufhellung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der rückläufigen Inflation sowie der zunehmenden Konsumlaune wieder etwas positiver in die Zukunft blicken. Die Entwicklung des Bürovermietungsmarktes läuft bekanntlich der wirtschaftlichen Entwicklung etwa neun bis zwölf Monate hinterher, so dass sich die langsam wieder optimistischere Geschäftserwartung wohl erst zum Jahresende hin in einer zunehmenden Anmietungsaktivität widerspiegeln dürfte. Angesichts der somit erwartbar ruhigeren kommenden Monate, gehen wir für das Jahr 2023 weiterhin von einem Flächenumsatz aus, der mit maximal 200.000 Quadratmetern signifikant unter dem Ergebnis des Vorjahres liegen wird.“
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