Stuttgarter Bürovermietungsmarkt mit solidem Halbjahresergebnis und anhaltend hohem Mietpreisniveau
- Flächen- und Vermietungsumsatz mit ca. 95.500 Quadratmetern im ersten Halbjahr auf überdurchschnittlichem Niveau – trotz fehlender Großdeals im zweiten Quartal
- Hohe Anmietungsaktivität mit 110 Abschlüssen
- Leerstand steigt auf 5,3 Prozent, Zentrumslagen weiterhin mit geringem Flächenangebot
- Spitzen- und Durchschnittsmieten auf Höchstständen
Stuttgart, 9. Juli 2024 – Der Stuttgarter Bürovermietungsmarkt (inklusive Leinfelden-Echterdingen) konnte im zweiten Jahresquartal den guten Start der ersten drei Monate fortsetzen und verzeichnete mit insgesamt 110 Abschlüssen eine lebhafte erste Jahreshälfte. Auch der Flächenumsatz lag mit ca. 95.500 Quadratmetern signifikant über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes (ca. 62.800 Quadratmeter) und wurde im zweiten Quartal maßgeblich durch Anmietungen im kleineren und mittleren Flächensegment geprägt. Der ebenfalls überdurchschnittliche Vermietungsumsatz (exklusive Eigennutzer) übertraf mit ca. 93.900 Quadratmetern sogar deutlich den Durchschnitt der vergangenen zehn Anfangshalbjahre (ca. 83.900 Quadratmeter). Für den bisherigen Jahresverlauf kann somit konstatiert werden, dass die hohen Umsätze nur unwesentlich auf den Flächenbezug durch Eigennutzer zurückzuführen sind.
Hans-Christian Holz, Head of Office Letting Stuttgart bei Colliers: „Obwohl der Stuttgarter Bürovermietungsmarkt eine gewisse Krisenresilienz weiterhin unter Beweis stellt, stehen der fehlende konjunkturelle Rückenwind sowie die tiefgreifenden strukturellen Veränderungen, denen die deutschen Büromärkte aktuell unterworfen sind, nach wie vor einer dynamischen Marktbelebung entgegen. Während auch in den kommenden Jahren Home-Office und New-Work-Konzepte ihre Wirkung auf den Stuttgarter Bürovermietungsmarkt entfalten werden, sehen wir konjunkturell Anzeichen einer leichten wirtschaftlichen Aufhellung, die sich im zweiten Halbjahr fortsetzen dürfte. Dies geht einher mit einer zunehmenden, aber durchaus selektiven Nachfrage nach modernen und ESG-konformen Flächen, die sich im ersten Halbjahr insbesondere für die Zentrumslagen abzeichnete.“ Die anhaltend hohe Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Büroflächen beflügelte auch im ersten Halbjahr die Mietpreise. So bestätigte die Spitzenmiete zum Ende des zweiten Quartals nochmals ihren Höchstwert von 35,00 Euro pro Quadratmeter, während die Durchschnittsmiete gegenüber dem Vorquartal (19,00 Euro pro Quadratmeter) einen weiteren Anstieg und ebenfalls neuen Höchstwert von 19,20 Euro pro Quadratmeter verzeichnen konnte.
Die Leerstandsquote erhöhte sich zum 30.06.2024 gegenüber dem Vorquartal noch einmal leicht um 40 Basispunkte auf 5,3 Prozent, wobei sich das Gros des Flächenangebotes auf die peripheren Teilmärkte verteilt. In den Zentrumslagen City und Innenstadt liegt die Leerstandsquote nur bei ca. 2,8 Prozent. Bei einem Flächenbestand von ca. 8,5 Millionen Quadratmetern konnte auf dem Stuttgarter Bürovermietungsmarkt zum Ende des zweiten Quartals ein verfügbares Angebot von ca. 455.200 (inkl. Untermietflächen) Quadratmetern verzeichnet werden. Dabei liegt der Anteil an Untermietflächen unverändert bei ca. 11 Prozent und resultiert im Wesentlichen aus der Vielzahl neuer Belegungskonzepte von Mietern.
Frank Leukhardt, Regional Manager Stuttgart bei Colliers: „Bedingt durch bevorstehende Fertigstellungen und die momentan noch gedämpfte Büroflächennachfrage ist in den nächsten Monaten erneut ein moderater Anstieg der Leerstandsquote zu erwarten. Eine signifikante Trendumkehr sehen wir im Laufe des Jahrs 2026, wenn die aktuell bereits erheblich reduzierte Bautätigkeit für moderne Büroflächen zu einer spürbaren Angebotsverknappung führt. Dies spiegelt die prognostizierte Entwicklung der meisten Top-7-Standorte wider, wobei wir für den Stuttgarter Markt eine fortschreitende Polarisierung der Leerstandsverteilung beobachten, die von einer nutzerseitigen Fokussierung auf die Zentrumslagen und abnehmenden Vermarktungschancen bei älteren Bestandsobjekten in der Peripherie geprägt sein wird. Aufgrund des lebhaften ersten Halbjahres erwarten wir für das Gesamtjahr 2024 gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme des Flächenumsatzes und erachten einen Wert von 180.000-200.000 Quadratmetern für realistisch.“
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