07. Bürorenditen über TOP-7-Niveau:
Die Anziehungskraft von B- und C-Städten in Deutschland
6. Oktober 2020 – Im Web-Talk mit Stefan Balzer (Catella), Simon Lutz (Peakside Capital) und Oliver Rohr (bulwiengesa) habe ich im Rahmen unserer What’s Next-Serie über die weitere Entwicklung von B&C-Städten und ihre zukünftige Attraktivität für Büroinvestoren diskutiert.
Zahlen belegen steigenden Zuspruch
In Q3-2020 ist der Anteil von B&C-Städten an den Büroinvestments in Deutschland auf 17 Prozent gestiegen. Das entspricht einem Volumen von 2,9 Milliarden Euro und bestätigt den Trend der letzten Jahre, dass immer mehr Investoren diese Anlagedestinationen außerhalb der TOP 7 für sich entdecken. Ähnlich wie in den A-Städten ist auch hier eine Renditekompression zu erkennen, allerdings bewegen sich C-Städte mit 4,9 Prozent und B-Städte mit 4,4 Prozent noch immer spürbar über dem Renditedurschnitt der TOP 7, der bei rund 3 Prozent liegt.
Der Blick nach vorn
Unsere Runde hat einige Argumente erörtert, warum B&C-Städte auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren für Investoren attraktiv bleiben, mit voraussichtlich sogar weiter steigender Marktdynamik. Grundsätzlich hat das gestiegene Aktivitätslevel in den letzten Jahren zu einer Markttransparenz geführt, die wir so vorher nicht kannten. Investoren finden immer mehr Vergleichstransaktionen vor, die helfen, eigene Investitionspläne zu begründen. Außerdem gibt es für aktiv managende Anleger eine beachtliche Anzahl an Erfolgsbeispielen, die zeigen, wie Underrent-Situationen in attraktive langfristige Cashflows transformiert werden können.
B&C-Städte sind local business
Eine gute Botschaft brachte die Runde zudem für einheimische Investoren. Der Konkurrenzdruck durch internationales Kapital ist in den B- und C-Städten mittelfristig nicht zu befürchten. Die kleinteiligeren und auf die Fläche verteilten Investments verlangen eine besondere Nähe zu den Märkten und im Idealfall zudem einen aktiven Management-Ansatz. Insofern sind nationale Investoren, gegebenenfalls sogar mit eigener Niederlassung in der Region, hier klar im Vorteil und können mit ihrer Marktnähe punkten.
Empfehlung von Investment-Destinationen
Das steigende Preisniveau in B- und C-Städten zeigt an, dass sich die Schere zu den Top 7 weiter schließt. Diese Tatsache wiederum lässt sich auch als steigende Investitionssicherheit interpretieren und könnte Marktteilnehmer ansprechen, die bislang noch nicht regional investiert sind. Als gute Investment-Destinationen wurden in der Session unter anderem Bonn, Mainz, Nürnberg, Dresden und Leipzig genannt. Die Reihe ließe sich weiter fortsetzen.
Digitalisierung professionalisiert die Szene
Einigkeit bestand in der Runde darin, dass die Digitalisierung den Investments in B- und C-Städte weiter Vorschub leisten wird, da sie auch eine weitere Professionalisierung von Prozessen mit sich bringt. So steigt mit digitalen Hilfsmitteln etwa die Zuverlässigkeit der technischen Due Diligence, die erhöhte Menge an Objekt- und Standortdaten steigert die Markttransparenz und selbst Tools wie virtuelle Objektbegehungen können helfen, Investmentgremien von Assets an Regional-Standorten zu überzeugen.